Neubrandenburg. Am Mittwoch, 27.6.2018 hat nach längerer Auszeit wieder ein Netzwerktreffen von Personen und Institutionen stattgefunden, die Armutsfragen als wichtige Themen verfolgen.
Die Teilnehmenden konstatierten der Landesregierung weitgehende Ignoranz von Armutsthemen und kündigten an, das Engagement der Landesarmutskonferenz Mecklenburg-Vorpommern aufleben zu lassen, damit die Situation armer Menschen wieder zum Gegenstand sozialpolitischen Entscheidens und Handelns wird.
Ein Sprecherkreis wurde gewählt. Neuer Sprecher der Landesarmutskonferenz ist Prof. Ulf Groth, Leiter des Instituts für Weiterbildung an der Hochschule Neubrandenburg. Weitere Mitglieder im Sprecherkreis sind Dr. Christiane David, Neubrandenburg als persönliches Mitglied und Schriftführerin, Ines Jammer-Lühr, Schwerin, Diakonisches Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. sowie Hartmut Storrer, Schwerin, Caritas im Norden.
Als vorrangig identifizierte Themen haben sich Altersarmut und Elternarmut herausgestellt. Sie werden unter Auswertung anerkannter Studien auf das Land bezogen thematisiert und im Netzwerk mit anderen öffentlich diskutiert. Darüber hinaus werden Gespräche in politischen Gremien und mit der Landesregierung angestrebt.
In seinem Statement machte Prof. Ulf Groth auf umfangreiches Datenmaterial in Hinblick auf die drohende Altersarmut im Land aufmerksam. Auch das Thema Kinderarmut sei in der Versenkung verschwunden. Groth: „Kinderarmut ist Elternarmut. Mehr als 30 tausend Haushalte nehmen die Ihnen zustehenden Sozialleistungen nicht in Anspruch, leben also in „verdeckter Armut“. Das ist ein Skandal. Die Gründe dafür liegen nicht nur im Selbstverschulden, sondern vor allem in der Zugänglichkeit der Leistungen. Da muss speziell in unserem Flächenland angesetzt werden.“
Landesarmutskonferenz Mecklenburg-Vorpommern (LAK)
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